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Die Flut 21 hält Einzug ins Erftmuseum Gymnicher Mühle

[Erftstadt/Bergheim] Das Erftmuseum KM51, das sich unmittelbar an der Erft am Naturparkzentrum Gymnicher Mühle in Erftstadt befindet, wird aktuell um eine Ausstellung zum Flutereignis 2021 erweitert. Die erforderlichen finanziellen Mittel in Höhe von rund 115.000 € konnte der Naturpark Rheinland bereits im vergangenen Jahr durch die erfolgreiche Teilnahme am Förderwettbewerb des Landesumweltministeriums für die Naturparke in NRW einwerben.


Die neue Ausstellung soll die Ereignisse im Sommer 2021 dokumentieren und die komplexen Zusammenhänge, die zu der Katastrophe geführt haben, allgemeinverständlich darstellen. Das neue Erftmuseum soll so zu einem Ort der Erinnerung und Begegnung für die Menschen der Region werden. Um das zu erreichen, wurde im vergangenen Jahr mittels Ausschreibungsverfahren eine geeignete Agentur ermittelt und mit der Umsetzung beauftragt. Diese hat jetzt einer prozessbegleitenden Steuerungsgruppe die Pläne für den Ausbau vorgestellt.


Insgesamt soll die bestehende Ausstellung im Erftmuseum um 8 Elemente ergänzt werden. Dazu gehören Filmdokumente im Kinoraum und Originalfundstücke. Rote Sandsäcke mit der Aufschrift „Die Flut 21“ dienen als Leitsystem. Sie führen als roter Faden durch die Ausstellung und kennzeichnen die neuen Stationen. An einer Hörstation werden Erzählungen von Betroffenen und Helfer*innen abrufbar sein. In einer eigenen Station mit dem Titel „Flut der Medien“ wird die weltweite Berichterstattung thematisiert. Print-, Radio- und Fernsehbeiträge sollen dauerhaft als Zeitdokumente abrufbar sein. Zentrales Element der Ausstellung ist eine interaktive Spiel- und Lernstation, an der die Ursachen und Dimension der Flut dargestellt wird. Mit spielerischen Elementen können die Besucher*innen eigenständig Lösungsansätze erarbeiten, damit solche Ereignisse in Zukunft nicht häufiger auftreten. Im Fokus steht hierbei auch der Klimawandel, dem eine eigene Station gewidmet ist. Hier wird die besondere Wetterlage erklärt, die zu dem Starkregenereignis im Juli 2021 geführt hat.


Frank Rock, der Verbandsvorsteher des Naturpark Rheinland und Landrat des Rhein-Erft-Kreises, zeigte sich sehr zufrieden mit den vorgestellten Plänen: „Ich werde mich gemeinsam mit den Landräten der betroffenen Nachbarkreise dafür einsetzen, dass weitere Maßnahmen erfolgen, um die Erinnerung an die Katastrophe aufrecht zu erhalten.“


Die Eröffnung der neuen Ausstellung ist am 10. November geplant. Die aktuellen Pläne zur Ausstellung können im Pressebereich auf der Website des Naturparks unter www.naturpark-rheinland.de/presse eingesehen werden.

 

Hintergrundinformationen:

Der Naturpark Rheinland liegt im Westen von Köln und Bonn und ist über 1000 Quadratkilometer groß. Verwaltet und organisiert wird er durch einen Zweckverband, dem die Städte Köln, Bonn sowie die Kreise Rhein-Erft, Rhein-Sieg und Euskirchen angehören. Verbandsvorsteher des Naturpark Rheinland und Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der NRW-Naturparke ist Frank Rock, der Landrat des Rhein-Erft-Kreises. Seit 2014 betreibt der Naturpark in Kooperation mit dem Rhein-Erft-Kreis und dem Erftverband das Naturparkzentrum Gymnicher Mühle, zu dem auch das „Erftmuseum KM51“ gehört.


Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen zwölf Naturparke. Es sind großräumige Schutzgebiete, die rund 45 Prozent der Landesfläche einnehmen. Sie stellen Erholungs- und Umweltbildungsangebote bereit, setzen sich für den Erhalt des Naturerbes und der Kulturlandschaften ein. Zugleich sind sie wichtige Akteure im ländlichen Raum, Naherholungsgebiet für die Ballungsräume und wichtige Partner im nachhaltigen Naturtourismus.


Alle drei Jahre schreibt das Umweltministerium den Wettbewerb „Naturpark.Nordrhein-Westfalen“ aus und stellt hierfür rund 1 Mio. Euro zur Verfügung. Der Naturpark Rheinland ist 2009, 2015 und 2018 als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Im vergangenen Jahr hat sich der Naturpark erfolgreich mit dem Beitrag „Naturpark-Trittsteine“ beworben. Für die Umsetzung für Projekte stehen bis 2024 insgesamt 370.000 € zur Verfügung. Darunter die Ausstellung zur Flut, der Ausbau des Erft-Radwegs zu einer Themenroute und die Umsetzung von „Blauen Klassenzimmern“ entlang der Erft.